Die Leuchte in der Hoehle

Von ihren toten Kindern schwellt
Die Erde; hat sie keine Ohren?
Verborgen war das Licht der Welt...
Man prophezeit: es ist geboren.

In dem verwuenschten Schauersreich
Regiert die Gier, herrscht das Gerippe;
Das Vieh mit Engeln fleht zugleich:
Das Menschenkind liegt in der Krippe.

Ueber das Weltall herrscht das Kind,
In Adern wagt das Blut zu kreisen;
Die Schriftgelehrten bleiben blind,
Das Licht erkennen nur die Weisen.

Und wenn den Toerichten gebricht
Auch bei der Hochzeit an dem Oele,
Begnadete gebiert das Licht:
Sie ist die Leuchte in der Hoehle;

Die einzige, die nicht verzagt
Im Vorgefuehl der tiefsten Ehe,
Nur fluestert: “Ich bin Gottes Magd,
Nach deinem Worte mir geschehe!”

Wer glaubt: man habe keine Wahl?
Erbsuende... Ist die Suende erblich?
Wir sind vergaenglich in der Qual,
Und in der Seligkeit unsterblich.

25.12.1996.


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