Высоцкий. Про дикого вепря. На немецком

In das Kronland der Gesetzestreue,
reich gesegnet mit Bratwurst und Bier,
zog ein hungriges Waldungeheuer –
eine Kreuzung aus Wildschwein und Stier.

Der König litt schon an Gastritis und Asthma,
bloß sein Husten setzte Völker in Gang, –
dieses Vieh aber fraß, was ihm passte,
ohne zu kauen, was es verschlang.

Dagegen schrieb der König zwei Notdekrete:
"Das Ungetüm ist zu erschlagen und zwar –
führt danach der Erlöser und Retter
die Prinzessin zum Traualtar!"

Und bei aller politischen Spannung
lebte auf der schiefen Bahn rechts von Deich
völlig unbekümmert in der Verbannung
der ehemals beste freie Schütze im Reich.

Auf dem Boden lagen Menschen und Häute,
Alles sang und zechte Met aus dem Fass.
Plötzlich rennen überall Königsleute
und der Schütze wird geschleift zum Palast.

"Also", krächzt zu ihm der König, "ich sage
es nur einmal, pass bloß auf allda!
Du befreist jetzt unser Land von der Plage
und die Prinzessin nimmst du mit zum Altar!"

Drauf der Schütze: "Nun, der Preis ist kein Reißer.
Erstens, wenn man das ganz nüchtern bedenkt,
hat das Biest vermutlich ziemliche Beißer
und die Prinzessin will ich nicht mal geschenkt."

Doch der König: "Bist du still, oder sterben
willst du unten im Verlies, großer Held?
Wir reden hier von meiner einzigen Erbin!..."
Drauf der Schütze: "Besser tot als vermählt."

Und die Argumente wurden schnell dünner,
währenddessen mehrte stets sein Revier
und verspeiste zarte Mädels und Hühner
dieser furchtbare Halbkeiler-Halbstier.

Schließlich musste ihn der Schütze doch töten.
Für 'nen Bottich Wein kam's zum Vergleich.
Aber die königliche Ehre ging flöten
mit dem ehemals besten Schützen im Reich.



Im Original in russischer Sprache:
Владимир Высоцкий. Про дикого вепря.1966
"В королевстве, где все тихо и складно..."
http://v-vissotsky.ru/song.php?pid=110

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